Die Belichtung
Bei der Aufnahme eines Fotos ist die Belichtung ausschlaggebend für ein korrekt belichtetes Endergebnis. Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindllichkeit sind dabei die drei wesentlichen Parameter. Je nach Einstellung lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen.
Die Blende steuert dabei die Lichtmenge die auf den Sensor gelangt. Die Belichtungszeit legt die Dauer des Lichteinfalls auf den Sensor fest. Und die ISO-Empfindlichkeit steuert die Empfindlichkeit des Sensors. Das Zusammenspiel dieser drei Komponenten lässt sich gut am Beispiel eines Wassergefäßes erklären. Um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten, muss immer eine bestimmte Menge Licht aufgenommen werden - sprich ein Gefäß festgelegter Größe gefüllt werden. Der Schlauchdurchmesser ist dabei mit der Blende vergleichbar und der Wasserhahn mit der Belichtungszeit. Hat der Schlauch einen großen Durchmesser - große Blendenöffnung, etwa 1.8 -, so muss der Hahn - die Belichtungszeit - nicht lange geöffnet werden, um das Gefäß zu füllen. Umgekehrt: Hat der Schlauch einen kleinen Durchmesser - kleine Blendenöffnung, zum Beispiel 16 -, so muss der Wasserhahn - die Belichtungszeit - lange geöffnet werden, um das Gefäß zu füllen. Stimmt dieses Wechselspiel bei der Aufnahme, ist das Ergebnis ein korrekt belichtetes Bild. Und welche Rolle spielt dabei die ISO-Empfindlichkeit? Sie ist vergleichbar mit dem Wasserdruck. Hat der Schlauch einen kleinen Durchmesser und soll der Wasserhahn trotzdem nicht lange geöffnet werden, so muss der Wasserdruch - die ISO-Empfindlichkeit - erhöht werden.
Kleine Blendenöffnung sorgt für viel Schärfe
Nun stellt sich die Frage, warum diese Werte überhaupt verändert werden sollen? Der Grund: Weil man bestimmte Effekte erzielen möchte. So soll beispielsweise bei einem Porträt nur der Kopf scharf abgebildet werden, Hintergrung und Vordergrund jedoch nicht. Bei einer Landschaftsaufnahme hingegen soll der gesamte Bereich von vorne bis zum Horizont scharf abgebildet werden. Dies erreicht man durch die Wahl der richigen Blende. Dabei gilt: Ist die Blendenöffnung groß, also etwa Blende 1.8, so wird nur ein sehr begrenzter Teil des Bildes scharf abgebildet. Ist die Blendenöffnung klein, beispielsweise Blende 16, wird ein sehr großer Bereich scharf dargestellt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Schärfentiefe – kleine Bendenöffnung viel Schärfentiefe, große Blendenöffnung wenig Schärfentiefe. Aus diesen Gestaltungswünschen ergibt sich eine entsprechende Wahl der Belichtungszeit. So muss beispielsweise bei gleichen Lichtverhältnissen beim Porträt, dass mit Blende 2.8 fotografiert wird, die Belichtungszeit auf 1/500 Sekunde gestellt werden und beim anschließenden Panoramabild, bei dem die Blende 16 eingestellt wird, mit einer Belichtungszeit von 1/15 Sekunde fotografiert werden.
Kurze Belichtungszeit bei bewegten Motiven
Nehmen Sie ein Motiv auf, in dem sich Elemente schnell bewegen, so muss eine kurze Belichtungszeit gewählt werden. Ist sie zu lange, würden die sich bewegenden Teile verwischt dargestellt. Um beispielsweise tobende Kinder scharf aufzunehmen, ist eine Belichtungszeit von 1/500 Sekunde oder kürzer geeignet. Noch kürzer muss die Belichtungszeit für Sportaufnahmen gewählt werden. Lange Belichtungszeiten können für Architektur-Aufnahmen oder Landschafts-Panoramen gewählt werden. Da reichen 1/60 Sekunde oder sogar längere Belichtungszeiten. Aber Achtung: Nicht nur sich bewegende Elemente im Motiv können für Unschärfe sorgen, sondern auch die Bewegung der Kamera in ihren Händen. Die Verwacklungsgefahr steigt mir zunehmender Belichtungszeit und größer Brennweite. Um dem vorzubeugen, werden sogenannte Bildstabilisatoren in die Kameras eingebaut. Natürlich kann man auch gezielt lange Belichtungszeiten einsezten, um sogenannte Wischeffekte im Bild zu erzielen.
Hohe ISO-Empfindlichkeiten für schlechte Lichtverhältnisse
Nur was machen, wenn man viel Schärfentiefe möchte, also eine kleine Blendenöffnung, beispielsweise 16, und gleichzeitig eine kurze Beichtungszeit braucht, da sich das Motiv bewegt und nicht gerade die Sonne strahlend hell scheint? Dann hilft es nur noch die ISO-Empfindlichkeit zu erhöhen. Selbst wenn die Bildqualität dann nicht mehr optimal ist, nimmt man das meist gerne in Kauf. Denn besser ein Foto, dass minimale Bildstörungen hat, als gar kein Bild oder ein komplett unscharfes. Moderne Kameras passen die ISO-Empfindlichkeit je nach Motiv genau so an, dass die Bildqualität optimal bleibt und dennoch ein scharfes Foto in den Kasten kommt. In Verbindung mit einem guten Bildstabilisator gelingen so auch in ungünstigen Lichtverhältnissen brillante Aufnahmen.